Trauer im Zoo am Meer um Schimpansen-Jungtier
Die Tierpflegenden des Zoo am Meer hatten schon seit einiger Zeit mit der Geburt eines Schimpansen-Jungtieres gerechnet. Schimpansin Lizzy wurde immer „runder“ und fast täglich konnte die Geburt bevorstehen.
Am Donnerstag, dem 4. September 2025 war es dann soweit: Am Nachmittag brachte Lizzy in der Tagesanlage ein kleines Mädchen zur Welt, kümmerte sich aber nicht um den Nachwuchs. Der Vater Dumas trug es fürsorglich umher. Lizzy ging in den Stall nach unten und hatte dort einen Kreislaufzusammenbruch. Nur mit Mühe konnte unser Tierarzt Fabian Müller-Trefzer ihr Leben retten. Lizzy‘s Zustand stabilisierte sich und am Abend war es uns gelungen, Vater, Mutter und Kind in einem Abteil zusammen von dem Rest der Gruppe abzutrennen, in der Hoffnung, dass bei Lizzy doch noch Muttergefühle einsetzen würden.
Am Freitagmorgen hatte Lizzy immer noch kein Interesse an dem Jungtier. Sie war mittlerweile alleine mit dem Jungtier und schob es immer wieder von sich weg, als sei es ihr lästig. Die Situation wurde mehrfach mit den Kolleginnen und Kollegen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) diskutiert, um von deren Erfahrungen zu profitieren. Leider ohne Erfolg. Um das Leid des Jungtieres nicht zu verlängern, wurde es am Samstagmorgen eingeschläfert.
Wir haben uns alle so auf den Nachwuchs gefreut, aber eine Handaufzucht kommt bei Wildtieren nur in Ausnahmefällen in Frage, da sie dann meistens kein arttypisches Verhalten mehr zeigen. Ein normales Leben im Kreise der Schimpansen-Familie wäre im Falle einer Handaufzucht nicht mehr möglich gewesen.
Wir sind alle sehr traurig!