Der Zoo am Meer ist Mitglied in der weltweiten Koalition für Biodiversität der Europäischen Kommission
Die Europäische Kommission, vertreten durch den EU-Kommisar für Umwelt, Meere und Fischerei, Herr Virginijus Sinkevičius, hat die Zoos, Aquarien, botanischen Gärten, Naturkundemuseen und wissenschaftlichen Institute dieser Welt aufgerufen, in einer weltweiten Koalition “#UnitedforBiodiversity“ zusammenzuarbeiten. Diese Koalition soll als Vorbereitung zur UN-Konferenz über die Biologische Vielfalt im Oktober 2021 im chinesischen Kunming diesem Thema noch mehr Gewicht verleihen.
Der 22. Mai wird als internationaler Tag der Biologischen Vielfalt gefeiert, dem Jahrestag der UN-Konferenz von Rio de Janeiro 1992, als das Übereinkommen zur Erhaltung der Biodiversität verabschiedet wurde. Der Zoo am Meer ist stolz darauf, an diesem Datum der Koalition beizutreten.
Eine Millionen Tierarten stehen kurz vor der Ausrottung, da ihr Lebensraum zerstört wird, durch Wilderei und Überfischung der Bestand reduziert wird oder sie durch invasive Arten verdrängt werden. Die Klimaerwärmung oder Umweltverschmutzung tragen in hohem Maße zur Ausrottung bei. Auch der Mensch als Art Homo sapiens wird beeinträchtig werden.
Die Ökosysteme sind geschädigt und vielfach nicht mehr in der Lage, Menschen mit Wasser, Nahrung, Rohstoffen oder sauberer Luft zu versorgen. Die Regelung des Klimas, Bodenbildung oder Bestäubung funktioniert nicht mehr in ausreichendem Maße. Die enge Verbindung zwischen dem Verlust biologischer Vielfalt und dem Auftreten von Pandemien (aktuell die Corona-Pandemie) zeigt auf, welche Folgen für die Menschheit entstehen, wenn intakte Lebensräume mit hoher Artenvielfalt weiter ungebremst zerstört werden.
Auf internationaler Ebene wird durch UN-Übereinkommen über die Biologische Vielfalt ein Regelungsrahmen bestimmt, der von nationalen Parlamenten umgesetzt werden muss. Nur über internationale Zusammenarbeit und nationale Gesetzgebung kann dem Klimawandel entgegengewirkt, Schutzräume ausgewiesen, Wilderei, Überfischung oder invasiven Arten Einhalt geboten werden. Der „European Green Deal“ mit der „EU 2030 Biodiversity strategy“ ist dafür ein Beispiel auf europäischer Ebene.
Über 205 Einrichtungen in 47 Ländern haben sich bereits der Koalition für Biodiversität angeschlossen. Es gilt, die vielen Millionen Menschen, die unsere Einrichtungen jährlich besuchen, über die Wichtigkeit dieses Themas und die daraus resultierenden dramatischen Folgen zu sensibilisieren, die letztendlich für das Überleben der Menschheit relevant sind.
Warum ist Artenvielfalt wichtig? Was sagt uns die genetische Vielfalt? Warum benötigen wir intakte Ökosysteme? Kommuniziert ein Ökosystem mit dem anderen? Was kann ich selber tun? Komplexe Themen, die es zu vermitteln gilt.
Diese Themen werden zukünftig noch stärker in unserer Kommunikation aufgegriffen. Die Zooschule als außerschulischer Lernort wird mit ihrem pädagogischen Angebot für Kita-Kinder bis hin zu Studierenden einen Großteil der Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung leisten. Die Macht der Zoologischen Gärten sind die lebenden Tiere und die Artenvielfalt. Über die Faszination für Tiere kann es gelingen, dieses komplexe Thema auch im Rahmen von Veranstaltungen im Zoo den Besucher*innen näher zu bringen. Zusammenhänge z.B. zwischen den Eisbären und der Klimaerwärmung, Tieren des Nordsee-Aquariums und dem Thema Plastikmüll/Mikroplastik oder die Riffe der Europäische Auster als Hotspot der Biodiversität, können bei solchen Veranstaltungen diskutiert werden.
Der Zoo am Meer unterstützt den Aufruf der Europäischen Kommission, sich der Bewegung „Bündnis für Biodiversität“ anzuschließen. Informationen dazu unter #UnitedforBiodiversity. (https://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/coalition/index_en.htm)
Nur wir alle gemeinsam können etwas tun!